Warum Unternehmen Change-Management-Profis brauchen
Der technologische Fortschritt nimmt mit atemberaubender Geschwindigkeit Fahrt auf. So wird die Anzahl weltweit vernetzter IoT-Geräte bis 2026 auf über 26 Milliarden steigen. Technologien wie Cloud- und Edge-Computing sollen sich laut Analysen des McKinsey Technology Council in den kommenden fünf Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten weiterentwickeln. Ebenso beeindruckend: Investitionen in KI-Technologien in der DACH-Region werden bis 2026 voraussichtlich um jährlich 46,6 Prozent steigen.
Kurzfristige Maßnahmen werden zum Stolperstein
Wie reagieren die Unternehmen darauf? Oft werden neue Technologien sehr kurzfristig implementiert, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch dabei werden die Mitarbeitenden häufig zu spät eingebunden, was schnell zu Überforderung führt. Die möglichen negativen Folgen:
- Widerstand: Wenn die Mitarbeitenden das neue System nicht verstehen, kann es zu Widerstand gegen den technologischen Fortschritt kommen.
- Stillstand: In der Produktion droht sogar ein Stillstand, wenn die Teams und die neuen technischen Abläufe nicht ineinandergreifen.
- Fachkräftemangel: Überforderte und frustrierte Mitarbeitende verlassen das Unternehmen. Ein besonders kritisches Risiko in Zeiten, in denen Fachkräfte überall händeringend gesucht werden.
- Unzufriedene Kunden: Demotivierte Mitarbeitende und ineffiziente Arbeitsprozesse wirken sich auch negativ auf Produkte und Kundenbeziehungen aus. Die Folge: Kunden springen ab.
Change-Manager:in mit langfristiger Planung
„Kurz gesagt: Die Gefahren für ein Unternehmen, das nicht langfristig in die Zukunft schaut und technologische Maßnahmen frühzeitig plant, sind vielfältig und groß“, warnt Paul van Haastert von der IOB Solutions GmbH. Der Experte für SAP-Technologien und Change-Management hat einen klaren Rat: „Jedes Unternehmen, das langfristig erfolgreich bleiben will, benötigt eine:n professionelle:n Change-Manager:in. Diese Person muss vorausschauend agieren und beispielsweise darüber nachdenken, welche Technologien in fünf Jahren erfolgreich im Unternehmen implementiert sein müssen“.
Akzeptanz für Neuerungen
Dabei geht es nicht nur darum, welche Technologie notwendig ist, sondern auch, wie die Mitarbeitenden darauf vorbereitet werden. „Ein:e Change-Manager:in muss mögliche Konflikte voraussehen und Maßnahmen entwickeln, um Akzeptanz für die Neuerungen zu schaffen“, so Paul.
Potenzial der Mitarbeitenden nutzen
Diese Maßnahmen sollten idealerweise weit über reine inhaltliche Schulungen – zum Beispiel für SAP – hinausgehen. „Das Know-how der Mitarbeitenden ist enorm. Dieses Potenzial sollte viel stärker genutzt werden“, ist Paul überzeugt. Konkret bedeutet das: In einer Mischung aus Schulungen und Workshops können Mitarbeitende aktiv in Zukunftsfragen eingebunden werden und ihre Ideen zu Themen wie diesen einbringen: Wie könnte die Fabrik der Zukunft aussehen? Wie gehen wir mit KI um? Oder: Welche Technologien brauchen wir, um das Unternehmen voranzubringen?
„Aufgaben wie diese liegen derzeit oft noch bei der HR-Abteilung, die damit häufig überfordert ist. Auch hier kann ein:e Change-Manager:in eine Trendwende einleiten“, sagt Paul. Die Zusammenarbeit zwischen HR und Change-Management birgt großes Potenzial. „Gemeinsam können sie gezielt jene Mitarbeitende ins Unternehmen holen, die Lust darauf haben, an der Zukunft mitzuarbeiten“, erklärt Paul. Der technologische Fortschritt bietet enorme Chancen – doch nur mit einer klaren langfristigen Strategie und der Einbindung der Mitarbeitenden wird dieser Fortschritt zum echten Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen